Lexikon zu Feng Shui & Geomantie


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    Ahnen, also bereits verstorbene Vorfahren, haben in asiatischer Tradition einen wesentlich höheren Stellenwert als hierzulande. Man geht davon aus, dass die Verstorbenen in der jenseitigen Welt aktiv die Geschicke der Lebenden beeinflussen können.

    Je nach kulturellem Hintergrund glauben die Menschen in Asien daran, dass die verstorbenen Vorfahren – von einer jenseitigen Welt aus – am Geschehen der Lebenden teilnehmen und deren Handlungen aktiv beeinflussen.

    Deshalb werden die Ahnen intensiv verehrt und speziell deren Gräber sorgfältig gepflegt. Teilweise werden dort sogar Opfergaben hinterlegt. Hausaltäre, die der Verehrung der Ahnen dienen, sind in Asien ebenfalls üblich. Oft werden dort Räucherstäbchen verbrannt und direkte Zwiesprache mit den Ahnen gehalten.

    Denn wenn es die Verstorbenen gut haben und sie milde gestimmt sind, geht es auch den lebenden Verwandten gut, da sich die Ahnen dann wohlwollend um sie kümmern. Vernachlässigt man sie aber, rächen sie sich mit Unglück und Krankheit.

    Auch Feng Shui beschäftigte sich lange Zeit fast ausschließlich mit der Auswahl günstiger Begräbnisstätten. Je besser die Grabstätten der Verstorbenen platziert waren, desto besser ging es den lebenden Nachkommen. Nicht selten schickte man Feng-Shui-Meister jahrelang auf Reisen, um einen möglichst guten Begräbnisplatz zu finden. Tatsächlich besitzen die Grabstätten der Vorfahren berühmter und mächtiger Herrscher in China alle außerordentlich gutes Feng Shui.

    Diese Anwendung des Feng Shui nennt man übrigens Yin-Feng-Shui im Gegensatz zum Yang-Feng-Shui, den raumpsychologischen Analysemethoden für lebende Personen.

    Aus verständlichen Gründen wird die Variante des Yin-Feng-Shui in Europa eher sehr selten praktiziert. Wer kann es sich hier schon leisten, ein Grundstück zukaufen, nur um auf diesem beerdigt zu werden. Zudem gibt es eine klare Gesetzgebung unserer Begräbnisregeln.