Abflussrohre in Bad oder Küche werden im Feng Shui oft etwas argwöhnisch betrachtet.
Ein Abfluss stellt gewissermaßen eine Öffnung dar, durch die Materie und Energie das Haus verlassen kann. Deshalb geht man häufig davon aus, auch das vorhandene Qi würde mit abfließen.
Abhängig davon, in welchem Bereich der Wohnung der Abfluss liegt und welche Energie dort vorherrscht, nimmt man an, dass diese Energie zusammen mit dem Abwasser abfließt. Man hört sogar zuweilen von einem energetischen Sog, der von einem Abfluss ausgehen soll.
• Liegt ein WC also in einem Bereich mit positiver Energie, ist das für die Bewohner schlecht, da diese mit abfließt.
• Liegt ein Bad oder WC gegenüber der Eingangstür einer Wohnung, fließt die Energie, die in die Wohnung kommt, allein durch die Lage sofort wieder ab.
Diese sehr vereinfachten Ansichten beruhen teilweise auf Missverständnissen und teilweise auf baulichen Gegebenheiten aus früherer Zeit.
Zur Zeit als Feng Shui entstand, waren Abflüsse nicht wie heute sauber verlegte Rohre, sondern nichts weiter als Löcher in der Außenwand der Häuser. Verschlossen waren sie, wenn überhaupt, nur mit losen Brettern oder Deckeln … ein ungehinderter Zugang für Ungeziefer aller Art! Abgetrennte Toilettenräume waren nicht üblich, die damaligen Häuser hatten meist nur einen einzigen Raum.
Heutzutage haben Abflüsse nicht mehr viel mit diesen Löchern gemeinsam. Es handelt sich um dünne Rohre, die – schon aus hygienischen Gründen – ständig über das im Siphon stehende Wasser verschlossen sind. Energie, gleich welcher Art, wird es also eher schwer haben, durch die Abflüsse zu entweichen.
Allgemein werden wohl Bad- und WC-Türen sowie Toilettendeckel aus Gründen der Optik, des Geruchs und der Intimsphäre geschlossenen gehalten.
Dennoch ist es darüber hinaus sinnvoll, Bad und WC in ungünstigen Bereichen der Wohnung zu platzieren. Nicht um die positive Energie nicht “wegzuspülen”, sondern um die Bereiche mit positiver Energie für Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräume nutzen zu können.